Fahrlässige Tötung im Zusammenhang mit LKWs

Im Zusammenhang mit LKW-Fahrern sind häufig weitere Vorschriften relevant, insbesondere § 315c StGB (Gefährdung des Straßenverkehrs) und § 229 StGB (fahrlässige Körperverletzung). Diese können zusätzliche Strafen nach sich ziehen, wenn etwa grobe Verkehrsverstöße oder besondere Sorgfaltspflichtverletzungen vorliegen.

Besondere Verantwortung von LKW-Fahrern

LKW-Fahrer tragen aufgrund der Größe und des Gewichts ihres Fahrzeugs eine erhöhte Verantwortung im Straßenverkehr. Ein LKW kann bei einem Unfall erhebliche Schäden anrichten, und schon geringe Fehler können fatale Folgen haben. Zu den häufigsten Ursachen für Unfälle mit Todesfolge zählen:

1. Übermüdung und Unaufmerksamkeit: LKW-Fahrer stehen oft unter großem Zeitdruck, was zu Übermüdung führen kann. Müdigkeit am Steuer verringert die Reaktionszeit und erhöht das Risiko, eine gefährliche Situation zu übersehen. Die Angabe es sei Müdigkeit aufgetreten birgt große Gefahren in eine weitere Strafbarkeit zu geraten.

2. Falsche Ladungssicherung: Eine unsachgemäße Sicherung der Ladung kann dazu führen, dass diese verrutscht und das Fahrzeug ins Schleudern gerät oder umkippt. Verstöße gegen die Ladungssicherung werden besonders sorgsam geprüft und erheblich mit Strafe belastet.

3. Geschwindigkeitsüberschreitungen: LKW-Fahrer müssen sich an strenge Geschwindigkeitsvorgaben halten, insbesondere auf engen oder kurvenreichen Straßen. Eine Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit kann in Kombination mit dem hohen Gewicht des Fahrzeugs verheerende Auswirkungen haben.

4. Missachtung von Ruhezeiten: LKW-Fahrer sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßige Ruhezeiten einzuhalten. Verstöße gegen diese Regelungen führen zu Erschöpfung und erhöhter Unfallgefahr.

Strafrechtliche Konsequenzen für LKW-Fahrer

Die strafrechtlichen Konsequenzen einer fahrlässigen Tötung durch einen LKW-Fahrer können gravierend sein. Neben einer Freiheitsstrafe, die je nach Schwere des Falls zur Bewährung ausgesetzt werden kann oder nicht, drohen weitere Sanktionen wie:

Entzug der Fahrerlaubnis: Der Entzug der Fahrerlaubnis ist für LKW-Fahrer besonders einschneidend, da er das Ende der beruflichen Tätigkeit bedeuten kann. Eine problematische Wiedererlangung der Fahrerlaubnis ist mit der Straßenverkehrsbehörde vorprogrammiert.

Geldstrafe: In vielen Fällen wird eine Geldstrafe verhängt, deren Höhe sich nach den Einkommensverhältnissen des Fahrers richtet und in Tagessätzen bemessen wird. Es kann auch Gegenstand einer Bewährungsauflage sein, dass der Lkw-Fahrer eine bestimmte Summe zahlt.

Schadensersatzansprüche: Neben der strafrechtlichen Verfolgung können auch zivilrechtliche Schadensersatzansprüche durch die Hinterbliebenen des Opfers geltend gemacht werden.

Verteidigungsstrategien aus Sicht des Fachanwalts für Strafrecht

Ein erfahrener Fachanwalt für Strafrecht wird bei der Verteidigung eines LKW-Fahrers, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt ist, eine umfassende und detaillierte Strategie mit Ihnen entwickeln. Dabei sind folgende Punkte von zentraler Bedeutung:

Sorgfältige Prüfung der Beweislage

Die Beweislage muss genauestens untersucht werden. Wir werden uns die Unfallakte, Gutachten, Zeugenaussagen und technischen Berichte genauestens anschauen. Hierbei geht es darum, die genaue Ursache des Unfalls zu ermitteln und festzustellen, ob wirklich eine Fahrlässigkeit des Fahrers vorliegt oder ob andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. In Betracht kommt hier auch die Frage eines möglichen Mitverschulden.

Schlüsselfragen könnten sein:

– War der Fahrer tatsächlich übermüdet oder liegen Nachweise vor, dass er sich an die vorgeschriebenen Ruhezeiten gehalten hat?

– War die Ladung ordnungsgemäß gesichert?

– Gibt es Hinweise auf technisches Versagen des Fahrzeugs, das nicht auf den Fahrer zurückzuführen ist?

Einschaltung von Sachverständigen

Oftmals ist es notwendig, unabhängige Sachverständige hinzuzuziehen, um technische Fragen zu klären oder die Unfallursache präziser zu bestimmen. Ein erfahrener Verteidiger wird in solchen Fällen entsprechende Experten beauftragen, die eine fundierte Analyse liefern können. Wir kennen deutschlandweit erfahrene Sachverständige zu diesem Thema.

Hervorhebung entlastender Umstände

Ein zentraler Bestandteil der Verteidigungsstrategie ist die Betonung entlastender Umstände. Dies kann beispielsweise die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen durch den Fahrer betreffen oder auch das Vorliegen von unvorhersehbaren äußeren Umständen, die zum Unfall geführt haben.

Beispielsweise:

– War der Unfall durch ein plötzliches Wetterereignis verursacht, das nicht vorhersehbar war?

– Hat der Fahrer trotz widriger Umstände alles in seiner Macht Stehende getan, um den Unfall zu vermeiden?

Verhandlung über eine Strafmilderung einer Strafaussetzung zur Bewährung

Sollte eine Verurteilung wahrscheinlich sein, werden wir versuchen, eine Strafmilderung zu erreichen. Dies könnte durch die Darstellung von Reue und Schuldeinsicht des Fahrers geschehen. In diesem Zusammenhang erarbeiten wir mit Ihnen eine Einlassung und ggfs. eine Erklärung für die Hauptverhandlung. Wir nehmen unserer Mandanten aus der Schusslinie und stellen uns uneingeschränkt vor den Mandanten. Auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen einer Freiheitsstrafe oder eines Führerscheinentzugs für den Angeklagten und seine Familie können ins Feld geführt werden, um eine mildere Strafe oder eine Bewährungsstrafe zu erwirken. Diese Erklärung bereiten wir mit Ihnen umfangreich vor, was einen ersten Druck aus der Verhandlung nimmt.

Vorbereitung auf die Hauptverhandlung

Wir werden Sie zudem intensiv auf die Hauptverhandlung vorbereiten, um sicherzustellen, dass Sie vor Gericht einen guten Eindruck hinterlassen und Ihre Sicht der Dinge überzeugend darstellen können. Dies umfasst auch die Vorbereitung auf mögliche Fragen des Gerichts oder der Staatsanwaltschaft.

Besonderheiten bei der Verteidigung von Berufskraftfahrern

Berufskraftfahrer stehen oft vor der zusätzlichen Herausforderung, dass ihre Existenz direkt mit dem Ausgang des Verfahrens verknüpft ist. Ein Verlust der Fahrerlaubnis kann das Ende der beruflichen Laufbahn bedeuten, was die Verteidigung besonders erschwert. Ein Fachanwalt für Strafrecht muss daher auch strategisch überlegen, wie der berufliche Schaden für den Angeklagten minimiert werden kann.

Ein weiterer Aspekt ist die potenzielle mediale Aufmerksamkeit, die solche Fälle häufig begleiten. Ein erfahrener Verteidiger wird daher auch darauf achten, wie die Kommunikation nach außen geführt wird, um den Ruf des Fahrers und dessen Zukunftsperspektiven zu schützen. Wir sind umfangreich mit der Kommunikation mit der Presse vertraut und geschult.

Fazit

Die Verteidigung eines LKW-Fahrers, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt oder beschuldigt ist, erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, strategisches Geschick und die Fähigkeit, sich in die spezifischen Herausforderungen des Berufslebens von Berufskraftfahrern hineinzuversetzen. Wir bieten Ihnen die qualifizierte Verteidigung deutschlandweit, um alle Aspekte vollumfänglich für Sie ins Feld zu führen.

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RA Scharrmann
Rechtsanwalt Scharrmann

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